Die Anforderungen im Beruf nehmen stetig zu und die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann so zum Balance-Akt werden. In jedem Bereich des Lebens wird Höchstleistung erwartet, Zeit für Entspannung oder gar gesunde Langeweile bleibt kaum. Die Folge können stressbedingte Erkrankungen
wie Burnout oder Depression sein. Da lohnt es sich, einmal genau hinzuschauen und zu verstehen, wie du persönlichem Stress vorbeugen kannst.
Was ist Stress?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem positiven Stress
(Eustress) und dem negativen Stress (Distress). Stress ist also nicht gleich Stress. Zum Eustress gehört beispielsweise die aufgeregte Anspannung eines Sportlers vor einem wichtigen Wettkampf oder die Glücksgefühle vor einem Ereignis wie einer Geburt. Für die Stressprävention ist jedoch der negative Stress
besonders relevant. Er ist definiert als wahrgenommenes, länger andauerndes Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen, die an einen gestellt werden, und den Mitteln (Ressourcen wie Zeit, Energie, Beziehungen, Fähigkeiten), die zur Bewältigung
dieser Anforderungen zur Verfügung stehen.
Dieses Ungleichgewicht kann das tägliche Leben
beeinträchtigen und wird in der Regel als unangenehm empfunden. Eine dauerhafte Stressbelastung endet häufig in einer Abwärtsspirale: Schlaflosigkeit, Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit führen zu einer Reduktion der Leistungsfähigkeit – dies wiederum erzeugt mehr Stress. Am Ende kommt es zur totalen Verzweiflung, die nicht selten in eine Depression übergeht.
Damit es nicht soweit kommt
Erfolgreiche Stressprävention beginnt bei jeder Person
mit individuellen Massnahmen zur Steigerung der körperlichen und psychischen Gesundheit. Dazu zählen unter anderem Achtsamkeit im Umgang mit den eigenen Ressourcen, sportliche Aktivität und eine gute Work-Life-Balance. Je nach dem in welchem Lebensbereich du dich gestresst oder unausgeglichen fühlst, kann es hilfreich sein, dein Verhalten einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Dabei können dir die folgenden Fragen helfen:
- Nehme ich meine Erfolge zur Kenntnis und belohne mich dafür?
- Gibt es ungelöste Probleme und Konflikte, die in mir starken Stress hervorrufen?
- Wie gehe ich mit meiner Zeit um?
- Sagen mir Entspannungsübungen wie Atemübungen, Muskelentspannung oder Autogenes Training zu?
- Bewege ich mich ausreichend und regelmässig?
- Ernähre ich mich ausgewogen?
„Will man Schweres bewältigen, muss man es leicht angehen“
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Stress für Viele zum Alltag dazugehört. Trotzdem kann es hilfreich sein zu wissen, dass wir schrittweise selbst etwas zu unserer psychischen Gesundheit beitragen können. Neben diesen persönlichen Massnahmen
können auch die Arbeitgeber etwas zur Stressreduktion - und generell zur Gesundheitsförderung - am Arbeitsplatz beitragen.
Prävention erfordert letztlich ein Zusammenspiel aller Beteiligten und breite Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung. Als Informationsplattform und Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige und Interessierte bietet die Schweizerische Gesellschaft für Angst und Depression (SGAD) fundierte Informationen zu den häufigsten stressbedingten Erkrankungen.